Dieses Mal sind wir vier Leipziger den Weg von Freiberg nach Großschirma gelaufen, nachdem wir vor einem Jahr in Siebenlehn gestartet waren.
Wir trafen uns vor dem Eingang des Domes. Unsere Pilgergruppe war eine bunte Mischung aus rund zehn Pilgerinnen und Pilgern, meist aus Großschirma, Jung und Alt, katholisch und protestantisch. Wir wurden von Frau Straßburger mit einem kurzen Gebet und dem Text aus dem Pilgerheft herzlich begrüßt. Eine ebenso kleine wie lohnende Führung durch die menschenleere Stadt und los ging es auf den Johanniterweg. Sofort kamen wir in gute Gespräche. Das herrliche Wetter tat sein Übriges. Gerastet wurde an der Kirche Kleinwaltersdorf. Auf dem weiteren Weg trafen wir am Zechenteich die zweite Pilgergruppe, die vor aus in Kleinwaltersdorf gestartet war. So wanderten wir mit über 25 Pilgern durch den sächsischen Staatsforst nach Großschirma. Die dritte Gruppe aus Siebenlehn war schon angekommen, ebenso wie die Pilger der Jugend im Orden, die traditionell das gesamte Pfingstwochenende pilgernd verbringen. Wir erlebten einen wunderbaren Abendmahlsgottesdienst mit Posaunenchor, Orgel, kraftvollem Gesang, einer emotionalen Taufe und eindrücklicher Predigt. Danach eine fröhliche Gemeinschaft mit Bratwurst, Kuchen und Getränken im Pfarrgarten.
Ein wieder einmal bereichernder Pfingstmontag am Johanniter-Pilgerweg, geprägt nicht nur von dem Weg allein, sondern besonders von den wunderbaren Menschen vor Ort, ihrem Mut und ihrem Engagement für die Gemeinschaft in Großschirma. Kompliment und Dank an alle Organisatoren, Organisatorinnen und Aktiven! Denn in der Kirche und im Pfarrgarten waren viel mehr Pilger versammelt als wir Menschen bei unserem Start im leeren Freiberg gesehen hatten 😊.
Auf das nächstes Jahr!
Die Pilger unserer Wandergruppe waren ein wunderbares Team aus Jugend, Mittelalter und „gesetztem“ Alter. Wir als „Fremde“ wurden sehr herzlich in die Runde der übrigen Pilger aufgenommen. Angeregte Unterhaltungen über Gott und die Welt waren der erste Höhepunkt.
Der Pilgerweg bei herrlichem Wanderwetter von der Holzbrücke in Siebenlehn entlang der Mulde in schönster Natur, eindrücklichen alten Industriedenkmälern, uralten Stolleneingängen, herrlichen Blicken über die Hügel des Erzgebirges bis zur Kirche in Großschirma war der zweite Höhepunkt.
Der Pilgergottesdienst mit Posaunen, Orgel, viel Gesang, Ausrichtung auf das Pilgern, Segen für den Pilgerweg in dieser wunderschönen Kirche war der dritte Höhepunkt.
Die Gemeinde in Großschirma hat geputzt, gemäht, einstudiert, vorbereitet, gegrillt, gekocht, Pilger willkommen geheißen. Diese Gemeinschaft zu erleben, war der vierte Höhepunkt.
Die Johanniter-Familie ist an diesem Pilgertag sicher wieder ein wenig gewachsen. Das war die Idee, das hat geklappt. Alle waren begeistert. Ganz herzlichen Dank! Der fünfte Höhepunkt.
Christoph Schniewind
Am Wochenende zu Christ Himmelfahrt haben wir es wahr gemacht: wir wandern den Johanniter Weg. Nein, nicht den ganzen Weg von Nossen bis Freiberg, sondern nur die Strecken, in denen es bei der Wegeführung noch Unklarheiten gibt.
Hier waren Erfolg und Frust teilweise eng beieinander: war nach der Kreuzung der Weg noch klar und eindeutig und plötzlich endet der Weg! Also wieder zurück, dann einen Umweg nehmen und von der anderen Seite eine Verbindung suchen.
So war es um die Bergkirche Rotenfurth in herum: Einen ca. 2 km langen öden Weg an der Straße entlang und nochmals von der zweiten Seite herum annähern. Und plötzlich erscheint da ein kleiner Trampelpfad an der Wiesengrenze entlang. Wahrscheinlich nur von den einheimischen Hundebesitzern genutzt - aber ein Weg, der zur Kirche in Rothenfurth führt.
Ein Glückgefühl stellt sich ein und der Rückweg zur nächsten Gabelung wird nur halb so lang….
So konnten wir im Sonnenschein am nächsten Tage an der Mulde laufen, unser Pausenbrot genießen - und plötzlich war da schon der Wendepunkt. Aber das bedeutete auch: wir müssen den ganzen Weg zurück! Oder finden wir doch eine Abkürzung? Ja, wir haben sie gefunden, aber die Füße waren wund und wir müde, als wir wieder in Großschirma ankamen. Nur gut, dass wir unsere Nudelsoße (Blauschimmelkäse-Soße) bereits vorgekocht hatten. (Verlinkung zu Rezept)
Lars Bosse & Familie